Gartenbau

Obst und Gartenbau

Seit mehr als 15 Jahren beschäftigen wir uns als Rassekleintierzüchter auch intensiv mit Obst und Gartenbau. Unser Interesse gilt dem biologischen Anbau von Gemüse, Salaten, Kräutern, Tomaten, Kürbissen und allem was man zur Ernährung seiner Familie im eigenen Garten anbauen kann.

Ein besonderes Anliegen ist für uns die Pflege und der Erhalt der Obstbäume. Wir versuchen alte und regionale Sorten zu erhalten und wieder zu verbreiten. Durch den richtigen Schnitt können auch alte Bäume wieder richtig wachsen und Früchte tragen. Wir bieten an, sie beim Baumschnitt zu unterstützen oder sie lernen es selbst bei einem unsere Pfelz- und Baumschneidekurse. Zu unseren Mitgliedern gehören Hobbygärtner, Landwirte und auch Spezialisten mit 50 verschiedenen Sorten Knoblauch und 65 Sorten Tomaten.

Am vierten Wochenende im November stellen wir neben unseren Rassekleintieren auch unsere Gemüse- und Obsterzeugnisse aus. Meist haben wir dort über 100 verschiedene Apfelsorten und einige Birnsorten.

Wir treffen uns regelmäßig am zweiten Sonntag im Monat (außer im Mai) um 10 Uhr im Gasthaus Brunner (Familie Peterlechner) in Tarsdorf. Dort können Erfahrungen und auch Pflanzen und Samen ausgetauscht werden.

Auch Nichtmitglieder sind bei uns herzlich willkommen.

Fachwart:

Wolfgang Mayr

Ostermiething

0664 1368142

Josef Maier hat gemeinsam mit Laurenz Wimmer in den letzten 12 Jahren unsere Sparte Obst- und Gartenbau als Fachwart und als Stellvertreter betreut. Beiden ist zu verdanken das die anfangs kleine Obst- und Gemüseausstellung im laufe der Jahre zu der allseits gelobte Ausstellung wurde. Jedes Jahr aufs neue haben sie Mitglieder und Unterstützer des Vereins dazu animiert Obst und Gemüse für die Ausstellung zur Verfügung zu stellen. Josef Maier hat in den letzten Jahren vielen Mitgliedern des Vereins in Gartenfragen beraten, gezeigt wie man Bäume schneidet oder veredelt. Er hat auch so machen alten Baum durch einen richtigen Schnitt erhalten können und durch seine Erfahrung im veredeln einige alten Sorten wieder verbreiten können. Wir danken Josef Maier und Laurenz Wimmer für Arbeit der letzten Jahre und wünschen beiden alles Gute.

Manfred Kaufleitner und Wolfgang Mayr werden die Sparte jetzt betreuen.

Wir wünsche für die neuen Aufgaben alles Gute.

Für ihre langjährige Arbeit als Fachwart und Stellvertreter im Bereich Obst- und Gartenbau wurden Josef Maier und Laurenz Wimmer 2016 zu Ehrenmitliedern ernannt. Für ihre unermüdliche Arbeit für unseren Verein und der Erhalt und die Pflege von alten und regionalen Obst- und Gemüsesorten wollen wir hier noch einmal herzlich danken. Unsere jährliche Obst- und Gemüseausstellung im Herbst verdankt Josef Maier und Laurenz Wimmer die schöne Präsentation unserer Erzeugnisse.

Wir sind froh das wir Mitglieder mit so viel Erfahrung in unserer Mitte haben und hoffen dass sie uns noch lange erhalten bleiben.

Obst des Jahres

Uns liegen regionale und alte Sorten sehr am Herzen und wollen deshalb diese hier vorstellen. Die Österreichische Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Streuobstbaus und zur Erhaltung obstgenetischer Ressourcen (ARGE STREUOBST) wählt jedes Jahr eine Sorte zur Streuobstsorte des Jahres. Diese Sorten haben wir in den letzten Jahren hier vorgestellt:

Außerdem wollen wir hier auf ein Projekt vom Naturschutzbund Österreich hinweisen.

In „Natur des Jahres“ präsentiert der Naturschutzbund eine Liste der Arten des Jahres für Österreich. Verschiedene Organisationen wählen Tiere und Pflanzen als Art des Jahres.

Nähere Informationen und Bilder finden Sie hier:

Streuobstsorte des Jahres 2024

St. Veiter Pfelzkirsche


Die Österreichische Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Streuobstbaus und zur Erhaltung obstgenetischer Ressourcen (ARGE STREUOBST) wählt jedes Jahr stellvertretend für alle gefährdeten Obstarten eine Sorte zur „Streuobstsorte des Jahres“ und rückt diese ins Rampenlicht.

St. Veiter Pfelzkirsche ist die Botschafterin der Vielfalt 2024.


Zur Herkunft und Entstehung dieser Salzburger Kirschensorte ist nichts Näheres bekannt. Nach den Überlieferungen war sie bereits weit vor 1900 im Pongau verbreitet. Sie fühlt sich in den Höhenlagen des Salzachtales besonders wohl, da sie an die regionalen Boden- und Klimaverhältnisse gut angepasst ist. Die Bäume bevorzugen leichte sandig-schottrige Böden und windoffene Lagen, die im Pongau häufig anzutreffen sind. Der Schwerpunkt der Verbreitung der Sorte liegt in der Gemeinde St. Veit im Pongau und in deren Umfeld.

Der Name der Kirsche weist darauf hin, dass die Sorte schon seit langem durch Veredelung (vulgo „Pfelzen“, „Pelzen“) vermehrt wird. Als Unterlagen werden, bevorzugt Sämlinge der Vogelkirsche, aber auch solche von Tafelkirschen verwendet. Veredelt wird meist im Frühjahr mittels Pfropfung.


Die vegetative Vermehrung durch Veredelung, ist eine alte Kulturtechnik, die zumindest seit römischer Zeit bekannt ist. Erst damit wird die Erhaltung der Obstsorten mit ihren typischen Eigenschaften möglich. Die „Sämlinge“ die bei der Aussaat von Obstkernen entstehen (generative Vermehrung), weichen in Eigenschaften und Fruchtqualität meist erheblich von den Elternsorten ab.
Die reifen Früchte der St. Veiter Pfelzkirsche sind schwarz und mittelgroß. Das weiche purpurrote Fruchtfleisch ist süß mit geringer Säure und voll aromatisch mit sortentypischem Geschmack. Auf Grund der Fruchteigenschaften ist sie als Tafelkirsche beliebt und wird auch in der Küche sehr gerne verwendet (Strudel, Kompott etc.). Auf Grund des vorzüglichen Aromas und des hohen Zuckergehalts, werden immer häufiger sortenreine Edelbrände daraus hergestellt, vereinzelt wird „St. Veiter Pfelzkirschen-Essig“ produziert.
Die Bäume der Sorte sind sehr robust und holzfrosttolerant. Sie sind unverzichtbarer, landschaftsprägender Teil der Pongauer Streuobstwiesen. Die Bäume können aber auch in anderen Regionen ausgepflanzt werden, in denen ähnliche Boden- und Klimabedingungen gegeben sind.

St. Veiter Pfelzkirsche - Pomologische Beschreibung

(Dr. Siegfried Bernkopf)

 

Synonyme: „St. Veiter Kirsche“, „St. Veiter Pelzkirsche“;

Herkunft: unbekannt; seit mindestens 1880 primär im salzburgischen Pongau kultiviert; benannt nach dem Verbreitungsschwerpunkt im Raum St. Veit; im übrigen Österreich nur vereinzelt anzutreffen

Frucht: von ca. 70-jährigem Hochstamm auf Sämling, Standort St. Veit Niederunterberg (ca. 700 m Seehöhe).

Größe: klein bis mittelgroß; 19,8 – 23,2 mm hoch; 19,9 – 22,4 mm breit; 16,5 – 19,6 mm dick; 4,2 – 5,8 g schwer

Form: Vorderansicht breit bis schmal herzförmig; Seitenansicht typisch stumpf kegelförmig, teils schmal herzförmig; bauchseitig meist abgeflacht; rückenseitig flache breite Furche; Bauchnaht dünn, nicht auffällig; Stempelpunkt klein, grau, in minimal flachem Grübchen, teils mit stumpfem kurzem aufsitzendem Dorn

Haut: glatt, glänzend; dunkelpurpurrot bis schwarzpurpur, vollreif schwarz; dünn bis mitteldick, weich, leicht abziehbar, teils minimal bitter

Stielbucht: mitteltief, mittelbreit, Rand glatt

Stiel: mittellang, 42 – 52 mm, dünn, hellgrün, selten partiell rötlich gefleckt

Fleisch: purpurrot bis dunkelpurpurrot; weich, sehr saftig; Saft bläulich rot färbend; süß mit

geringer Säure, voll aromatisch, gering bis

mittelstark sortentypisch gewürzt;

Zuckergehalt: 16,7 – 19,3°KMW;

81 – 94°Oechsle; 19,1 – 22,1°Brix

Fruchtstein: mittelgroß; Länge: 10,4 – 12,4

(ø 11,5) mm; Breite: 6,6 – 7,6 (ø 7,0) mm;

Dicke: 8,3 –9,7 (ø 8,8) mm; Seitenansicht:

stumpf kegelförmig bis oval, stempelwärts

meist zugespitzt, stielseitiges Häkchen

mäßig ausgeprägt;

Vorderansicht: Bauchwulst mittelbreit;

Mittelkamm stielwärts etwas hervortretend;

rückenseitig teils scharfe Naht

Reifezeit: 3. – 4. Kirschwoche; am Standort

St. Veit-Niederunterberg 3. – 4. Juniwoche

Baum: Blüte mittelspät; Wuchs auf Sämling

starkwüchsig; Krone kugelig, im Alter hoch

kugelig; Baum robust, holzfrosttolerant

Verwendung: Tafel, Küche, Schnaps


Informationen von:

(Text S. Bernkopf & C. Holler, Fotos S. Bernkopf)

E13

Rassekleintierzüchterverein Ostermiething und Umgebung